VON SYLVIA DIENEL
THEUMA — Immer weniger Einwohner müssen für ständig steigende Kosten aufkommen. Damit kämpft auch der Verwaltungsverband Jägerswald. Zur Verbandsversammlung am Donnerstag in Theuma wurde der Haushalt zwar einstimmig beschlossen, allerdings nicht ohne kontroverse Diskussion. Speziell ging es um Kosten für die Altersteilzeit. Einige Verbandsräte bezweifelten, dass sich der Verband das dauerhaft tatsächlich leisten kann.
Auf 658.000 Euro bezifferte Verbandschefin Carmen Reiher die Personalkosten. Wie üblich sind sie der größte Ausgabenposten im Haushalt. Die Rückstellungen für die Altersteilzeit betragen 48.000 Euro. Von zwölf Angestellten im Dachverband der Gemeinden Theuma, Werda, Bergen und Tirpersdorf gehen dieses Jahr drei in Altersteilzeit. Das bedeutet, die Hälfte dieser Zeitspanne wird weitergearbeitet wie bisher, die andere besteht aus Freizeit.
„Es geht nicht darum, den Leuten das Geld zu verweigern. Aber wer soll das bezahlen?“, wollte Frank Meinlschmidt (Theuma) wissen. Bedenken äußerte auch Günter Ackermann (Bergen). Im Verband gehe die Einwohnerzahl zurück und die Verbandsumlage steige, sagte er und bezweifelte, dass der Gemeinde-Zusammenschluss angesichts ständiger Kostenerhöhungen eine Zukunft hat. Reiner Körner (Tirpersdorf) hielt dagegen. „Wir haben das schon die ganzen Jahre so gehandhabt“, verwies er auf das Gleichstellungsprinzip. Zur Gründung hätten sich alle Kommunen dazu bekannt und einen Beschluss gefasst. „Daran führt kein Weg vorbei.“ Der Ansicht ist auch Uwe Riedel (Theuma): „Wir haben damals die Verwaltung abgegeben als eigenständige Kommunen. Also müssen wir das bezahlen.“
Vor 20 Jahren wurde der Verwaltungsverband gegründet. Hatte er 2001 5641 Einwohner, waren es vor zwei Jahren 4868. Die Verbandsumlage liegt 2018 bei 757.600 Euro. Das sind 155,63 Euro pro Kopf – 7,91 Euro mehr als im Vorjahr. „Es war von Anfang an klar, dass der Verband die teurere Variante ist“, rief Carmen Reiher in Erinnerung. Im Bestreben, sich Städten anzuschließen, wie von Bergen favorisiert, sieht sie keine Lösung: „Die Einwohnerzahlen gehen überall zurück.“
Der Verbandshaushalt steht zum wiederholten Mal im Minus. Abschreibungsbedingt fehlen 2800 Euro. Die Ausgaben betragen knapp 791.000 Euro, Einnahmen kommen zum überwiegenden Teil aus der Verbandsumlage zustande.
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