VON SYLVIA DIENEL
BERGEN — Vor 750 Jahren machte der Name Bergen erstmals von sich reden. Das wird ab morgen mit einem dreitägigen Veranstaltungsmarathon auf dem Sportgelände gefeiert. Damit endet für Ulrich Viertel und seine Mitstreiter von der Kommunalverwaltung, Feuerwehr, dem Dorfclub, Sport- und Heimatverein ein ganz anderer Marathon: Nach vielen Monaten Planung und Detailarbeit steht das Festprogramm. Und mit ihm der Umzug. Aus etwa 55 Bildern von den Anfängen bis zur Gegenwart wird sich die Kolonne zusammensetzen.
Die Sause kann beginnen: Ab morgen feiert Bergen sein 750-Jähriges. Michael Strauch (l.) richtet nochmals die Puppen vor seinem Haus an der Falkensteiner Straße, Ulrich Viertel vom Organisations-Team freut sich vor allem auf den Festumzug aus 55 Bildern. Dass es so viele werde – damit hatte Viertel nicht gerechnet. Ihm ist es wichtig zu erwähnen, dass das große Fest dank „ganz vieler fleißiger Helfer“ zustande kommt. FOTO: JOACHIM THOSS
„Wir haben erst nicht gedacht, dass es so viele werden“, staunt Ulrich Viertel. „Dann war die Resonanz auf einmal ganz stark. Noch dazu haben wir genau die Bilder bekommen, die wir wollten – und noch mehr.“ Dargestellt wird unter anderem die Geschichte ehemaliger Einrichtungen wie dem Bekleidungswerk, Wismutbergbau und Kräuterhaus im Ortsteil Steinigt. Auf die erste Buslinie wird der Fokus gerichtet, auf Bergens Betten- und Badewannenrennen, die einstige Schule und Sprungschanze. „Ja, so was hatten wir auch mal. In tiefster DDR-Zeit“, kann sich Viertel erinnern. „Die stand Richtung Werda.“
Das Bekleidungswerk-Gebäude existiert noch. Ein Fuhrunternehmer nutzt es heute als Depot. Bis zur Wende sei es in Betrieb gewesen, erzählt Ulrich Viertel als Hauptverantwortlicher für den Umzug. „Das war der größte Arbeitgeber in Bergen. Da waren sehr viele Frauen beschäftigt – und auch viele Männer.“ Während der DDR-Ära produzierte das Werk hauptsächlich Arbeitsbekleidung.
Die Umzugsroute verläuft entlang der Bundesstraße 169 vom Ortsausgang Richtung Mechelgrün bis zum Markt am Roten Bühl. Eine Vollsperrung wird zwischen Startpunkt und Abzweig Poppengrüner Straße eingerichtet. Dort gibt es ab 12 Uhr vier Stunden lang kein Durchkommen. Der zweite Abschnitt bis zum Ortseingang Trieb wird erst dann dicht gemacht, wenn der Umzug naht.
Lange feilten die Veranstalter auch am Sicherheitskonzept. „Es werden viele Leute vor Ort sein“, erklärt Ulrich Viertel. „Inklusive der Bewachung von Anlagen.“ Parkmöglichkeiten gibt es auf einem Platz gegenüber dem Feuerwehrgebäude und in Seitenstraßen. Beim Schmücken legten sich die Jubilare ordentlich ins Zeug. „Was ich besonders schön finde, ist, dass sich der gesamte Ort beteiligt“, sagt Ulrich Viertel. An anderer Stelle kommt Unterstützung aus umliegenden Dörfern: „Allein hätten wir die Leute für den Umzug gar nicht gehabt.“ Etwa 330 Akteure werden insgesamt erwartet.
Programmauszug
Freitag: 14 Eröffnung Ausstellung 750 Jahre Bergen, 18 Uhr Festveranstaltung, danach Unterhaltung mit vier DJ´s und Showtanz, 23 Uhr Feuerwerk;
Samstag: 10 Uhr Fußballturnier, 14 Uhr Hobby- und Künstlermarkt, 15 Uhr Kottengrüner Trämpele, 20 Uhr Tanz mit den Bayrischen Hiatamadln;
Sonntag: 9.30 Uhr Festgottesdienst, 10 Uhr Frühschoppen, 13.30 Uhr Festumzug und Unterhaltung im Zelt, 10 bis 17 Uhr Übungsparcours mit hölzernen Fahrzeugen, Sport- und Spielgeräten, 11 bis 16 Uhr Kinder-Kartbahn. Der Eintritt ist bei allen Veranstaltungen frei. (dien)
|